Das Eurorettungspaket und die Anlagen
Die Turbulenzen des Finanzmarktes in den letzten Jahren haben sich zwar beruhigt, aber eine stabile Lage sieht anders aus. Dass der viel gescholtene Euro nicht so sicher dasteht wie beispielsweise die D-Mark in den 70ern ist allgemein bekannt. Die Finanzmärkte sind ziemlich nervös, auch heute noch, nachdem die Krise ihre schlimmsten Auswirkungen hinter sich gelassen hat.
2008 gaben die Kanzlerin und ihr Finanzminister eine Garantieerklärung für die Sparer ab, dass ihre Einlagen sicher seien. Aber wie man am Beispiel Griechenlands sieht, ist es zu jedem Zeitpunkt möglich, dass ein erneuter politischer Konflikt ausbrechen könnte, der auch die Finanzmärkte erneut ins Wanken bringt.
Das hat dazu geführt, dass viele der Privatanleger, bei denen es um eher geringe Summen geht, dazu übergingen, ihr Geld lieber ins Haus oder andere Dinge zu investieren, als es länger auf die Bank zu tragen. Grundsätzlich ist diese Vorgehensweise zu verstehen und nachzuvollziehen. Bis zu einem bestimmten Punkt ist dies zudem sinnvoll. Lässt man beispielsweise vom Ersparten das Dach des Hauses neu decken, so dass dieses für die nächsten 20 bis 30 Jahre kein Thema mehr ist, dann hat man mehr für seine Altersvorsorge getan, als gleiches Geld auf dem Sparbuch nach und nach entwerten zu lassen.
Wer aber dennoch Geld übrig hat und mangels einer Immobilie nicht so einfach für das Alter vorsorgen kann, der möchte nach wie vor sein Geld sicher anlegen, und das mit wenig Risiko. Da ist der alte Rat wieder Gold wert: Anlagen streuen und sich nicht auf eine spezielle Form versteifen, denn die Streuung macht es: Sie sorgt für ein gutes Verhältnis von Chancen und Risiko. Wer kurzfristig spart, der sollte sich nach wie vor auf ein Tagesgeldkonto verlassen – die klassische und risikolose Alternative zum Sparbuch. Aber wer länger auf sein Geld verzichten kann, beispielsweise ab fünf Jahren aufwärts, für den sind Anleihen eine gute Idee. Sie warten mit einem festen Zinsversprechen auf, das über dem eines Tagesgeldkontos liegt. Hier kann man wieder nur auf die Bundeswertpapiere verweisen, die abgesichert sind und somit ein sehr überschaubares Risiko darstellen. Diese kann man zwar prinzipiell bei jeder Bank erwerben, aber wer sie bei der Finanzagentur in Frankfurt eröffnet und aufbewahren lässt, zahlt dafür noch nicht einmal Gebühren.
Auch der Bereich der Aktien kann in Krisenzeiten interessant sein. Am besten in Form von Aktienfonds. Wer sich einen solchen aussucht, der nur innerhalb Europas investiert, hat noch nicht einmal das Risiko der Währungsschwankungen. Zudem sind offene Immobilienfonds zu empfehlen. Im Prinzip sind hier die Mieteinnahmen und die Wertsteigerung einer Immobilie zu berücksichtigen. Allerdings gab es auch hier in der letzten Zeit Ausfälle durch Geschäftshäuser, die dann nicht vermietet werden konnten und ähnliches. Bisher konnte man bei Immobilienfonds jederzeit seine Anteile zurückgeben. Seit 2012 ist das nicht mehr ganz so einfach, denn der Gesetzgeber hat hier eine Schranke eingebaut. Es gibt eine einjährige Kündigungsfrist, und pro Halbjahr darf sich ein Anleger nur noch maximal 30.000 Euro auszahlen lassen. Neuanleger können zwei Jahre nicht zurück, sondern müssen diese Zeit abwarten.
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