Sind die Kunden dem Bankberater wirklich ohne Rechte ausgeliefert?
Nein, zum Glück nicht. In gewisser Weise muss man natürlich akzeptieren, was derjenige erzählt, oder auch nicht. Ob der Finanzberater eine hohe Qualifikation hat, sei dahingestellt. Aber wichtiger ist fast noch, ob der Berater versucht, die Produkte an den Mann zu bekommen, die ihm die beste Provision bringen. Um dieser Praxis einen Riegel vorzuschieben, wurde ein neues Gesetz erlassen, das seit Beginn vorletzten Jahres gültig ist und besagt, dass die Provisionen dem Kunden ersichtlich sein müssen. Aber ob jeder Anleger darauf besteht und überhaupt über dieses Recht informiert ist, sei ebenfalls dahingestellt. Auch kann folgender Trick helfen: Melden Sie ein Beratungsgespräch zum Thema Geldanlage bei zwei Banken an und versuchen Sie, Ihr Anliegen auch bei beiden gleich vorzutragen. Dann können Sie danach vergleichen, welche Auskünfte Sie erhielten. Decken sich diese in großen Teilen, dann können Sie davon ausgehen, dass die Berater wirklich das Beste für Sie herausgesucht haben. Gehen dagegen die Vorschläge deutlich auseinander, dann ist klar, dass zumindest einer von beiden hauptsächlich andere Beweggründe hatte. In diesem Fall hilft dann nur eine dritte Meinung. Da solche Gespräche kostenlos sind und Sie dafür “nur“ Ihre Zeit investieren müssen, sollte es Ihnen den Aufwand wert sein.
Helfen soll außerdem ein Beratungsprotokoll. Hier wird festgehalten, was besprochen und zugesagt wurde. Der Kunde ist dann auf der sicheren Seite, wenn er darauf bestanden hat, dass alle relevanten Details in diesem Beratungsprotokoll auftauchen. Nur so ist der Kunde im Falle eines Streites in der Lage, zu beweisen, was ihm der Berater zugesichert hat. Auch fällt so das Vergleichen der Aussagen zu Hause leichter, denn oft ist man nach den Gesprächen so überfüttert mit Informationen, dass es schwer fällt, alles noch zuzuordnen.
Lesen Sie weiter:
