Geliebter oder gehasster (T)Euro?
Zehn Jahre haben wir nun die neue Währung im Portemonnaie und diejenigen, die jeden Preis in DM umrechnen, dürften inzwischen weniger geworden sein. Allerdings vergeht einem auch schnell die Lust daran, wenn man nämlich feststellt, dass Preise dabei herauskommen, die nie jemand gewagt hätte zu verlangen. Wegen der Gerechtigkeit muss gesagt werden, dass auch mit der alten Währung innerhalb von 10 Jahren eine enorme Preissteigerung stattgefunden hätte. Allerdings wurden bestimmte Schwellenpreise so erheblich leichter überschritten. Nun hat man sich schweren Herzens daran gewöhnt, was blieb auch anderes übrig. Allerdings für all die, die nicht so reiselustig sind und deshalb den unbestritten großen Vorteil des nicht mehr nötigen Währungstauschs nicht nutzen wollen oder können, hat die Währung doch nur Nachteile gebracht. Oder?
Was wissen Sie über den Euro? Oder wollen Sie einfach nichts davon wissen? Hier ein paar Fakten, die dann doch ganz interessant erscheinen:
Als vorerst letztes Land führte Estland 2011 den Euro ein. Die Münzen zeigen die Landesgrenzen des Staates. Finnland hingegen benutzt die Geldstücke erst ab 5 Cent. Da die Kosten in dem nordischen Land für alles rund um den täglichen Bedarf so hoch sind, lohnt sich das Rechnen mit 1-4 Cent nicht. Es wird auf volle 5er gerundet.
In Deutschland war der Umrechnungsfaktor grob 1:2. So wurde auch im Kopf gerechnet. Aber wissen Sie noch, wie der Umrechnungskurs tatsächlich war? Ein Euro entsprach 1,95583 DM. So war eine Mark 0,51129 Euro wert. Übrigens gibt es ein Land, in dem zwar der Euro das Zahlungsmittel ist, aber keine eigenen Münzen geprägt werden. Das ist Andorra. Der Pyrenäenstaat zahlt mit den Euros der anderen Länder und hat dadurch einen besonders bunten Mix zu bieten.
Um es auch Sehbehinderten möglich zu machen, dass sie das Geld benutzen können, sind die Scheine mit Braille-Schrift versehen. Die Münzen behelfen sich mit anderen Erkennungsmerkmalen. Beispielsweise hat das 2-Cent-Stück eine umlaufende Rille. Als der Euro eingeführt wurde, gab es die Starterkits. Also eine Zusammenstellung der Münzen, damit zunächst einmal jeder ein wenig Kleingeld hatte und das neue Geld kennenlernen konnte. Aber nur zwei Mal in Europa wurde dieses Starterkit kostenlos ausgegeben: in den Niederlanden und im Vatikan. Alle anderen (auch wir Deutschen) mussten es bezahlen.
Täglich nimmt man sie in die Hand. Aber wenn Sie jemand fragen würde, was auf dem Rand der 2-Euro-Münze steht – wüssten Sie es? Es ist die erste Zeile der Nationalhymne: “Einigkeit und Recht und Freiheit“.
Die Vorderseite der Münzen zeigt sozusagen “Euroland“. Aber einige Länder, die ebenfalls den Euro haben, liegen zu weit außerhalb, um hier mit abgebildet zu werden. Das führte zu kontroversen Diskussionen. Dennoch auf der Münze zu sehen, wenn auch weit außerhalb des zentralen Europas zu finden, ist Gibraltar. Wissen Sie übrigens, wer für die Gestaltung verantwortlich war? Bei den Münzen war es Luc Luycx. Die Münzen gestaltete Robert Kalina.
Eine Legierung aus Zink, Zinn, Aluminium und Kupfer wird auch als “nordisches Gold“ bezeichnet. Aus dieser bestehen die 10, 20 und 50 Cent –Münzen. Ihre besondere Eigenschaft ist es, nicht magnetisch zu sein. Haben Sie es vielleicht schon mal gemacht? Alle Euro Scheine und Münzen zusammengerechnet? Man kommt auf 888,88 Euro. Dafür müsste man noch nicht einmal rechnen, da es für jede Stelle der Zahl einen 5er, einen 2er und einen Einer gibt. Also 5, 2 und 1 Cent, 50, 20 und 10 Cent, 5 Euro, 2 Euro und einen Euro und so weiter. Wussten Sie übrigens schon, dass es kein Beinbruch ist, wenn ein Euroschein einmal mit in die Waschmaschine wandert? Er ist aus Baumwolle, nicht aus Papier, und übersteht eine solche Prozedur meist relativ unbeschadet.
Zwei der Euroländer haben sich entschlossen, den Landesnamen zweisprachig auf die 2-Euro Münze zu schreiben. Zum einen Finnland, das in Finnisch und Schwedisch “SUOMI“ und “FINLAND“ aufdrucken ließ, und Zypern, das auf Türkisch und in griechischer Sprache auf dem Geldstück verewigt wurde.
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